Brand im Labor - Ein vernebelter Sonntag Nachmittag im Dezember in Neukölln

Veröffentlicht February 22, 2025 - von Thomas

Brand im Labor - Ein vernebelter Sonntag Nachmittag im Dezember in Neukölln

Es war ein grauer Sonntag Nachmittag, und wir hatten schon seit einigen Tagen eine kleine Sexparty geplant. Wir, das sind Sakis, mein griechischer Freund für gewisse Stunden und ich. Wir verbringen schon seit vielen Jahren, es sind jetzt 13, manchmal sehr geile Stunden miteinander. Sakis hatte schon einige potentielle Partner vorausgewählt, und ich brauchte nur noch ein wenig auswählen, und die Party konnte beginnen.

Bei der Vorbereitung solcher Treffen üben wir uns in sexueller Kommunikation - es ist manchmal ein längerer Kontakt notwendig, um die Vorlieben der beteiligten Männer abzugleichen, und um alle Beteiligten in eine gute Stimmung zu versetzen.

Der erste Kandidat, der junge albanische Bauarbeiter, ist für 14.30 Uhr angekündigt. Ich hatte seine Bilder gesehen und fand ihn sehr erotisch und sympathisch.

Als ich bei Sakis ankam, war er noch nicht da obwohl es 14.45 war. Ich fing an mich mit Sakis zu unterhalten und über die letzten Abenteuer zu sprechen. Wir begannen, miteinander zu spielen, kamen schnell in bekannte Position und genossen unsere Vertrautheit. Draußen war es sehr kalt, die Wohnung war gut geheizt aber trotzdem gab es immer mal wieder einen kalten Luftzug weil die Matratze, auf der  hier immer das meiste geschieht, auf dem Boden lag und es dort kalte Luftzüge gab.

Nach einer Stunde erotischem Bodenturnens kuschelte ich mich in die schwarze Decke ein. Ich mag immer wieder kleine Pausen, um nachzufühlen, mich zu besinnen und meinen Körper zu spüren. Noch einmal duschen gehen, danach ein wenig xx-Filme schauen, die Sakis ausgesucht hatte.

Dann kam ein anderer Mann, dessen Bilder wir uns auch angeschaut hatten und Sakis hatte die Vorlieben mit ihm abgeglichen.
Vladimir war eine sexy Mischung aus dem Ostblock und der Türkei. Er war sehr stark behaart,  also am Bauch, an der Brust und der ganze Rücken war so stark behaart wie ein dunkles Pelztier. Er hatte seinen Hals ganz rasiert, so dass eine sehr starke Kontur zwischen Hals und Rücken entstand. Mit ein wenig Abstand betrachtet könnte man meinen, er hätte ein dunkles T-Shirt an. Faszinierend, ich hatte so etwas noch nie gesehen.
Mit seinen dunklen schwarzen Haaren in Kombination mit funkelnden, aber dunklen schönen Augen und einem sympathischen Blick war er optisch sehr anziehend.

Er war recht kommunikativ, es gab ein wenig erotischen Small Talk. Dann bot er uns erstmal eine Linie Koks als Gastgeschenk an was wir dankend ablehnten. Ich habe persönlich eine große Abneigung gegen Chemsex, mag persönlich Koks nicht und Sakis und ich hatten beide schon recht groteske Erfahrungen im Zusammenhang mit Kokain auf Sexparties, denn es führt meistens zu anhaltenden Erektionsproblemen bei den Teilnehmern.
Nun denn, wenn er es denn unbedingt nehmen muss. Ich schaute darüber hinweg, und das Spiel nahm ertsmal seinen Lauf - heftiges Knutschen, berühren, fummeln, es entstand eine heiße Atmosphäre.  
Nach einer weiteren kleinen Pause fing er an, uns Details seines einen verpatzten Wochenendes zu erzählen.  

um so etwas wie eine und meine Einordnung für diese Begegnung zu machen: Er hatte hinter sich...

Am Freitagabend hatte er ein Date ausgemacht, er ist zu einem Typen hingefahren, es war schon später in der Nacht. Der Herr machte ihm aber nicht mehr die Tür auf. Er ist dann unverrichteter Dinge wieder zurück nach Hause gefahren. Noch später in der Nacht hatte er dann noch ein anderes Date. Leider endete dies offentsichtlich dramatisch, da er den Notarzt rufen musste, weil sein Gegenüber zu viele Drogen genommen hatte und kollabierte. Am Samstag hatte dann Vladimir seinen Rausch ein wenig ausgeschlafen, und freute sich also sehr, am Sonntag zwei attraktive Herren vor sich zu haben mit denen der spielen konnte...
Wir spielten weiter, dann flirtete er dass er keine Erektion bekommen könnte. In einer Operation hatte man ihm einen gewisse Schnitte verabreicht, da er durch eine Injektion eine krankhafte Dauer-Erektion bekommen hatte, ein ihm schon bekanntes Problem, aber bei diesem Male half offensichtlich nur noch das Skalpell.

First Picture

Nach dieser weiteren Erklärung wurde mir klar, dass dieser Herr nur noch eingeschränkt verkehrsfähig war. Danach wurde als nächster Schritt dann die "G"-Flasche gezuckt (für Anfänger: G ist die Abkürzung der Abkürzung GHB, welches die Abkürzung von 4-Hydroxybutansäure oder γ-Hydroxybuttersäure ist). Von anderen Menschen wird dies auch auch als Graffiti-Entferner oder Felgenreiniger benutzt. Kann man denn in Berlin keine Sexparty mehr machen ohne das die Menschen ein halbes chemisches Labor mitbringen? Der Gastgeber wurde nach einer Pipette befragt, damit der Gast seine Substanz wohldosiert mit Apfelsaft mischen konnte (immerhin kennt er seine Dosis, dachte ich). Zuckerhaltige Obstsäfte verbessern den chemischen Geschmack entscheidend, das hatte ich schon vor 10 Jahren erfahren, als ich eine ausgedehnte Affäre mit einem rumänischen Doktoranden der Wirtschaftswissenschaften hatte. Anfangs fand ich die Droge ganz lustig, ich hatte das Gefühl, als wenn sich ein verklemmtes amerikanisches Landei endlich bei seinen ersten schwulen Sexabenteuern richtig gehen lassen kann. Eine Stunde Enthemmung, allerdings fand ich die Droge auch wiederum unnötig, weil ich auch ohne sie meistens enthemmt war, wenn mir danach war. Die Drogengeschichte des sexy Rumänen endete mit Tina in der psychatrischen Abteilung der Charité, und letztendlich blieb seinem besten rumänischen Freund und mir nur noch die Option, seine Mutter zu rufen, die den Herrn dann wieder in einer rumänischen Kleinstadt in ihre Obhut nahm... Meine GHB Erfahrung war damals prägend, no Chemsex, was soll der Unsinn...

Second Picture

Daraufhin wurden dem Gastgeber auch anderthalb Milliliter dieser wunderbaren Sexdroge verabreicht. Nachdem man die Getränke zu sich genommen hatte, wurden dann die sexuellen Übungen fortgesetzt. In einer weiteren Pause zog dann der Gast eine Pfeife aus seinem Rucksack, holte sein "Tina" auch bekannt als Chrystal Meth, Ice, chemisch: N-Methyl-alpha-methylphenethylamin, abgekürzt als Methamphetamin oder im zweiten Weltkrieg: Panzerschokolade (damaliger Medikamentenname: Pervitin, davon waren auch zahlreiche Nazi-Grössen, angefangen von Adolf Hitler abhängig) hervor, und im Handumdrehen roch Sakis Wohnzimmer nach einem Brand im Chemielabor. Überall der abscheulich riechende graüliche Qualm, es wurde Zeit, sich zu verabschieden. Ring Ring die Türklingel gab die Ankunft des sexy Albaners bekannt. Naja, vielleicht ein Grund zu bleiben.
Er kam herein, ein kleiner, feiner junger Mann, sah eigentlich gar nicht nach Bauarbeiter aus.

Third Picture


Wir spielten gleich ein bisschen, allerdings machte der zunehmende Laborbrandgeruch mir einen Strich durch die Rechnung. Ich kündigte mein baldiges Verschwinden an, zog mich an und verabschiedete mich.
Außerdem war ich am Abend zu einem Dinner verabredet, für das ich noch kochen musste.

Am nächsten Tag erfuhr ich dann, dass der albanische Gast den Qualm und die vernebelte Stimmung auch nicht länger ertragen wollte, der türkisch-slawische Gast dann wohl noch einmal GHB nachgelegt hatte um dann in den Tiefschlaf zu fallen (in den einschlägigen Kreisen heisst das dann: Ich schieß mich ab). Der Gastgeber hatte dann große Mühe, ihn zu wecken, weil auch er noch eine Abendverabredung hatte und er gerne vorher noch das Labor lüften und säubern wollte.

Das Fazit aus dieser Erfahrung: Wenn Du in einer schwulen Metropole eine Sexparty organisieren willst, mache allen Leuten klar, dass Du keine Chemsexparty willst. Nach einigen Erfahrungen weiss ich, dass sogenannte Chills oder Chemsexparties eigentlich keine Sexparties sind, sondern nur Chemparties, weil der Sex nicht stattfindet, oder schlecht ist, die Männer völlig unfokusiiert sind, nicht genießen können geschweige denn sinnvoll kommunizieren, nur an Drogenkonsum denken und die einzelnen Begegnung wie Fast Food konsumieren.
Seitdem weisst mein Romeoprofil ein eindeutiges no drugs, 🚫No chems! 🚫 auf, was mich vor weiteren Katastrophen bisher geschützt hat.

 

 


...

Thomas (Gehirnnahrung schreiben - über den Tellerrand hinaus)

Thomas teilt gerne seine vielfältigen persönlichen Erfahrungen
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